"South Sudan Eye Project“

Wartende Patienten

Der 2011 unabhängig gewordene Südsudan ist das jüngste Land der Welt und rangiert nach langen Jahren des Bürgerkriegs auf dem letzten Platz des Human Development Index der Vereinten Nationen. Die politische Lage ist nach wie vor schwierig und der Mangel an Ressourcen aller Art führt zu großer Armut und Leid in der Bevölkerung.

Armut, fehlende Infrastruktur, anhaltende Guerillakämpfe zwischen verschiedenen Stämmen usw. tragen auch zu einer hohen Blindheitsrate bei. Kataraktblindheit ist im gesamten Südsudan weit verbreitet, vor allem aber in Gebieten, in denen es keine Gesundheitsversorgung gibt, wie in der Region Tombura im Bundesstaat Western Equatoria, wo das „South Sudan Eye Project” entwickelt wird. Das „South Sudan Eye Project” ist eine Teilinitiative des “Turkana Eye Project” in Kenia und ist seit 2022 für die Verbesserung der Augengesundheit im Südwesten des Landes zuständig.

Im Rahmen dieses Projektes reiste ein sechsköpfiges augenmedizinisches Team aus Spanien unter der Leitung von Dr. Blanca García Sandoval vom 3. bis 17. April 2024 zunächst für eine Woche zur Ave-Maria Mission in der Nähe von Tombura und anschließend zum Santa Theresa Hospital in Nzara (Yambio). Die langjährige Präsenz der Ordensgemeinschaft des Heiligen Apostels Paulus (MCSPA) in der Mission von Ave Maria ist von entscheidender Bedeutung für die Identifizierung und Betreuung der Kranken und für die Organisation der Einsätze.

Während der 15-tägigen Kampagne wurden 130 Operationen durchgeführt und gleichzeitig das Personal vor Ort geschult. Zum Einsatz kamen ein neues FLAIR P7 Mikroskop (finanziert durch das „South Sudan Eye Project“ der Fundación Emalaikat) und ein aus Nzara ausgeliehenes P6, das wegen eines beschädigten Netzteils sogar mit einer Autobatterie betrieben wurde.

Dr. Sandoval berichtet (Zitat): “Die wichtigste Neuerung in dieser Kampagne war ein wunderbares neues Operationsmikroskop (...), das aus Deutschland importiert wurde. Dieses Mikroskop war der Schlüssel zur Verbesserung der Operationen und der Ausbildung des Fachpersonals. Das Mikroskop bietet eine unglaubliche optische Qualität und Beleuchtung und verfügt über einen Mitbeobachtertubus, so dass bei jeder Operation auch Ausbildung durchgeführt werden konnte.“ (Zitat Ende)

Dieser erfolgreiche Einsatz verdeutlicht nicht nur die Notwendigkeit medizinischer Hilfe in entlegenen Regionen, sondern zeigt auch die Wirksamkeit tragbarer Medizintechnik.

Der Aufbau einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung in einer Region, in der es praktisch keine gibt, ist ein grundlegender Faktor für das Überleben und die Entwicklung der südsudanesischen Gesellschaft.

Patientenregistrierung

Zwei FLAIR Mikroskope im Einsatz

Teaching

Hoffnungsvolles Warten auf die Abnahme des Verbands

Jakob Prechtl