Jederzeit einsatzbereit: Das FLAIR P5 in West- und Ostafrika
Reisebericht von Dr. Andrea Huth, Halle/Saale
Nach 2jähriger Zwangspause war ich mit meinem FLAIR P5 OP-Mikroskop von Prechtl TechSolutions endlich wieder in Richtung Afrika unterwegs. Bisher ist das Mikroskop im Rahmen von Interplast-Germany e.V.-Einsätzen in Burkina Faso eingesetzt worden, aber durch Covid 19 und mehrere Militärputsche in Burkina kamen die augenärztlichen Einsätze dort vorerst zum Erliegen. Erst ein Angebot, das TanZanEye-Team in Tansania zu verstärken, bot mir wieder die Gelegenheit, die eigene Energie und Erfahrung für andere Einsatzländer unterstützend einzubringen.
Trotz der erzwungenen Ruhephase für das OP-Mikroskop war dieses dank regelmäßigem Akku-Aufladen und nahezu selbsterklärender Montage in sehr gutem Zustand, lediglich eine kleine Beule ziert den Koffer. Derlei „Erinnerungen“ rühren meist vom Gepäcktransport her, haben aufgrund der sehr effizienten Verpackung aber keine Auswirkungen auf das Mikro.
Dank der vorbildlichen Einfuhrerlaubnis gab es an den Flughäfen keine Probleme mit dem Mikroskop, obwohl der Koffer für die interessierten Beamten geöffnet werden musste.
Einmal am Einsatzort in Sumbawanga angekommen, konnte das OP-Mikroskop sofort aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Damit standen uns für die Einsatzdauer zwei Mikroskope zur Verfügung, was die Effizienz des Einsatzes natürlich erhöhte. Besonders praktisch war die Möglichkeit zum schnellen Ortswechsel: während die Augenoperationen an erwachsenen Patienten in örtlicher Betäubung im OP-Saal der Augenklinik stattfanden, waren OPs an Kindern auf eine Allgemeinnarkose angewiesen, die nur im OP-Saal des allgemeinen Krankenhauses durchgeführt werden konnte. Hierfür wurde das Mikro binnen weniger Minuten abmontiert, im Koffer verstaut und an anderer Stelle genauso rasch aufgebaut.
Aufgrund seiner leichten Bedienbarkeit und der sehr guten Eignung für Eingriffe am vorderen Augenabschnitt wurde das Mikroskop auch von den einheimischen Operateuren gern genutzt. Ich habe das Gefühl, der eine oder andere hätte es gern behalten.
Auf der Rückreise hatte ich noch Gelegenheit, in Mpanda ein „Geschwister“ meines OP-Mikroskops kennenzulernen: Angelina Mtama und Erick Msigomba, einheimische Katarakt-Operateure und Mitglieder des TanzanEye-Teams nutzen vor Ort einen jüngeren Bruder des Mikroskops von Prechtl TechSolutions.
Nach Beendigung des Eyecamps in Tansania ist das OP-Mikro wohlbehalten wieder in Deutschland angekommen und kann sich auf seinen nächsten Einsatz freuen.